Man kann das alles auch anders sehen

Ich kopiere mal den Beitrag von Hollarius hier rein und antworte der Einfachheit halber inline.

Ich war so frei, mir am Montag ein paar Tage Twitterpause zu verschreiben, ein paar Tage Piratenpause. Zu frustriert war ich am Sonntag, zu hart die Wahlniederlage, auch die persönliche Enttäuschung. Ich wollte halt auch gern in den Kreistag, aber Platz zwei auf einer Liste ist, da wird der Foti mir zustimmen, nicht so sicher, wie man es sich wünscht. Diese Wahl war für mich vor allem eines, nämlich desillusionierend.

Ja, das war sie, für viele, sehr viele Piraten, nicht nur für die, deren Listenplatz nicht gezogen hat. Ich zähle mich dazu, aber ich zähle mich auch zu denen, die sagten, das sei verdient. Dazu unten mehr.

Eine Menge persönlicher Frust kommt da mit. Ich wollte selbst viel mehr geschafft haben, habe gemeinsam mit der Druckerei, die sonst immer alles so gemacht hat, wie ich es ihnen gesagt habe, die kommunalen Flyer halb verbaselt, so, dass sie zu spät waren. Und als ich dann in den großen Endspurt starten wollte, wurde ich mit Mandelentzündung und Bronchitis so ernsthaft krank, dass ich quasi total ausfiel. Sonntagabend dann, traurig im Kreishaus stehend, und immer noch schwach wie ein Kätzchen, las ich dann ein paar Tweets, die ich wahrlich zum Kotzen fand, und konnte mich nur schwach von einem „VERPISST EUCH DOCH ALLE!“ abhalten. Dann bin ich auf Tauchstation gegangen und habe mir ein paar Sachen durch den Kopf gehen lassen.

Da würde mich interessieren, wer sich denn verpissen soll?
Ich habe auch jede Menge persönlichen Frust mit mir rum getragen und bin ihn auch ebenfalls noch immer nicht los.

Ich bin 2011er, ein Nach-Berlin-Pirat. Ich hatte 2009 auch über Zensursula gebloggt und Petitionen gezeichnet, aber ich hatte die Piraten nur so halb auf dem Schirm. Ich dachte, na ja, das ist eine Partei, die sich um Filesharing und so kümmert, da habe ich als Urheber nichts zu suchen, und was haben die sonst noch an Themen, eigentlich nur Internet, nee, das reicht mir nicht, egal wie wichtig das Internet ist. Ich habe dann 2011 die Plakate gesehen, die in Berlin hingen. Da war eine Partei, die nicht damit einverstanden ist, dass Religion immer noch mit Politik verwoben ist – das fand ich gut. Da war eine Partei, die ernsthaft über BGE nachdachte, eine Idee, die für mich noch relativ neu war, aber über die ich schon einiges gelesen hatte. Eine Partei, die eine bunte Gesellschaft versprach, eine inkludierte, eine, in der Ressentiments überwunden werden. Eine Partei, die mit den eigenen Fehlern souverän umging. Eine Partei, in der auch verschiedene Meinungen in Ordnung waren, wie ich an meinem ersten Stammtisch lernte, in der ich ja gar kein Nerd sein musste, es gab ja genug davon, eine Partei, in der ich mit meinem Übergewicht nicht seltsam angeschaut wurde. Eine Partei, in der man auch auf meine Stimme hörte, so lange ich nicht totalen Unsinn erzählte. Ich wurde Pirat, und ich fühlte mich auch ganz bald sehr wohl in dieser Spaßpartei im Wortsinne, es gab keinen Stammtisch und kein AK-Treffen, auf der man nicht eine Menge Spaß hatte.

Ich bin ein 2009er Pirat, eingetreten zur Zeit von Zensursula. Ich habe mir damals die Mühe gemacht, nachzuschauen, ob meine Vorurteile richtig sind, gegen diese „Nerds“ und sie waren komplett falsch. Es ging von Anfang an nicht nur um Netzpolitik. Ich habe die Piraten von Anfang als sozialliberale Bürgerrechtspartei wahrgenommen (und auch verkauft), die Politik anders gestalten wollte, die die Bürger auch in die Parlamente bringen wollte, die sich dort nicht verbiegen lassen sollten, aber auch da failen wir, aber das ist eine andere Geschichte. Das Bild, dass du maßgeblich mitgenommen hast, was das Bild, das Berlin produziert hat. An anderer Stelle sagte ich bereits, dass das ein Problem war für die Partei. Während Zensursula 2009 einen Schwung von Leuten brachte, die die Netzpolitik mittragen konnten und wollten, während sie gleichzeitig für eine Programmerweiterung waren, brachte Berlin vor allem Leute, die das BGE hoch hielten. Nichts gegen das BGE, im Gegensatz zu Hollarius vertrete ich das Thema BGE schon seit irgendwann Mitte des Jahrzehnts. Ich hatte mich damit irgendwann nach Hartz 4 beschäftigt, wie mit den anderen Parteien auch, die mir aber zu keinem Zeitpunkt wirklich zusagten, aber auch das ist eine andere Geschichte. Also, nichts gegen das BGE, aber was ich nach Berlin am Stammtisch erlebt habe, hat mir, trotz der Warnung, dass wir aufpassen müssen, wen Berlin uns nun in die Partei spült, die Sprache verschlagen. Es waren einfach zu viele, deren einziges Interesse das BGE war. Ich bin in eine Partei eingetreten, die von Anfang an sozialliberal war und meinetwegen auch linksliberal. Für mich selber komme ich mit dem Begriff linksliberal wunderbar klar.

Ich wurde Pirat, weil ich an ein Piratenprojekt glaubte. Daran glaubte, dass alle Beteiligten darauf aus waren, die Welt ein bisschen besser zu machen, so naiv das klingen mag. Ich wurde Pirat, weil ich das Gefühl hatte, dass wir Menschen bewegen konnten, dass Menschen uns zuhörten und wir Politik anders machen würden. Ich bin bis heute Pirat, weil wir uns die politische Welt mit einem Programm erschlossen haben, dass ich in sehr weiten Teilen für radikal besser halte, als jedes andere politische Programm. (ich habe in den letzten Wochen mit den Mitbewerbern von den Grünen und Linken diskutiert, und natürlich haben die viel mit uns gemein und wir können gut miteinander reden, aber das Piratenprojekt ist das bessere!) Vor allem sagt das Piratenprogramm, wir vereinbaren linke Ideen mit Freiheit. Ganz in anarchistischer Tradition kommen wir mit fahrscheinlos daher, wollen die Möglichkeiten des Staates einschränken, uns ins Privatleben reinzupfuschen, wollen gar per BGE die Menschen von der Herrschaft des Geldes befreien. Wie kann man auf so ein progressives geiles Programm kommen? In dem man ein besseres Menschenbild hat, daran glaubt, dass Menschen auch anders können.

Was an fahrscheinlos nun anarchistisch sein soll, erschließt sich mir nicht und so ist es wohl mit vielen Ideen, man kann sie auch anders interpretieren. Beispiel: Das BGE ist für mich kein soziales Thema, sondern ein liberales. Es gibt mir die Freiheit, selber zu bestimmen, ob ich Jobs annehme der nicht. Es gab reichlich unterschiedlich Ansätze und auch Gründe für ein BGE und Wikipedia sagt, das erste Mal gab es diese Idee zur Verhinderung von Diebstahl in 1500irgendwas… Wie man also ein Programm deutet, oder deuten kann, hängt immer von der eigenen Person ab. Fahrscheinlosen ÖPNV halte ich für meinen Teil für ökonomisch wie ökologisch absolut sinnvoll und ich finde es sehr gut, dass es zudem alle Menschen mobil macht. Daran ist rein gar nichts anarchistisch.

In den letzten Monaten wurde der Glaube an das Projekt und an das Menschenbild immer mehr erschüttert. Und irgendwie ist er mir dann am Sonntag zerbrochen. Wir sind endgültig da angekommen, wo die Piraten des Jahres 2009 schon waren. In der relativen Bedeutungslosigkeit einer Netzpartei. 2011 und 2012 hatten wir einen Lauf, und der war berlingemacht. Eine Überraschungspartei, die mit frischen Ideen und frischen Gesichtern kam, eine Partei die sich was traute und die für ein Projekt stand. Ein Projekt, das von Afelia verkörpert wurde, auch von Schmidtlepp. Aushängeschilder, die zeigten, wir machen das anders. Auf der in Berlin gemachten Welle schafften es auch drei andere LVs in die Landtage, und wurden natürlich von der Realität überrascht. Aber bei all der Arbeit, die in den Parlamenten gestemmt wurde, bei all den guten Programmpunkten, die wir verabschiedeten, verloren wir unsere Frische, verloren das Momentum, oft wegen des Beschusses aus den eigenen Reihen. Das Bild, das wir nach außen zeigten, war oft grausam, die Hexenjagd auf Johannes Ponader, die Shitstorms oft wegen Nichtigkeiten. Ein Bundestagswahlkampf, der so weltfremd, brav und langweilig geführt wurde, wie man es sich nur vorstellen kann. Anstatt sich auf die radikalen Punkte zu stürzen, die uns von anderen Parteien abheben, wurden nur Konsenssprüche plakatiert, die nur leider auch mit den Mitkonkurrenten Konsens sind. Miserable PR.

Immer mehr erschüttert, soso. Es gab Bombergate und den Punkt an dem viele einfach die Nase voll hatten und gesagt haben, „jetzt ist Schluss!“ Immer wieder schwammen Tweets an einem vorbei, wer jetzt schon wieder wahlweise Nazi, Masku, Sexist oder was auch immer war. Es hatte sich eine Kultur entwickelt, in der man sehr vorsichtig war, was man äußerte und was nicht. Ja, das waren immer kleine Diskussionen, betrafen sie doch nur einzelne Leute. Dann wurde Schreibi indirekt involviert. Einer der dem nicht nachgeben wollte und dagegen schoss und es kam Bombergate. Bombergate war ein Dammbruch, viele Leute, die bis dato immer schön die Klappe gehalten hatten, um nicht in das Mühlwerk derer zu geraten, die heute mit „linksextrem“ ober was auch immer für Labels versehen werden, bekamen plötzlich mit, dass die gefühlten Mehrheiten gar nicht existierten und dass da draußen noch mehr Leute sind, die keine Lust mehr auf das Spiel hatten. Von da an wendete sich das Blatt. Ja, das war alles nicht schön, aber es gab einigen die Zuversicht, dass der aBPT eben nicht einen Vorsitzenden hervorbringen würde, der „für seine Peergroup“ im Vorstand ist. Viele die damals zuschauten oder sich gar beteiligten am weggrätschen von Leuten, die sich getraut hatten etwas Falsches zu sagen, stehen heute da und bejammern die Diskussionskultur in der Partei.

Ich will jetzt gar nicht behaupten, der oder die waren Schuld an der miserablen Wahl, Fakt ist, ich habe auch gesagt, dass das Ergebnis verdient war und das war es auch. Eine Partei, die so sehr an dem vorbei handelt, was sie sich selbst auf die Fahnen geschrieben hat, muss sich nicht wundern, dass sie beim Wähler keine Bestätigung findet. Eine Partei, die so sehr behauptet es anders machen zu wollen und sich doch so sehr in das Hamsterrad des Landtags begibt und sich ihm fügt muss sich nicht wundern. Ja, das geht selbstverständlich auch an meine Adresse und nein, dafür habe ich keine Entschuldigung, aber zumindest so viel, mit dem Beschuss aus den eigenen Reihen hatte das bei mir nichts zu tun. Ich habe noch nie einen dermaßen unmotivierten Wahlkampf geführt wie diesen. Ich gehörte nie zu denen die sagten #keinHandschlag denn das fand ich doof, aber die letzten Monate haben mich Identifikation mit der Partei gekostet und zwar reichlich und dafür gibt es sehr wohl Menschen, die das bei mir ausgelöst haben. Ja, dazu gehört neben Anne Helm auch unser Vorsitzender und ein Stück weit gar der gesamte kBuVo. Ohne jede Frage war das eine extrem schwierige Situation in der sich dieser befunden hat und ohne Zweifel kann ich aus anderem Blickwinkel vieles von dem verstehen, was da passiert ist, ABER, es deckt sich zu 0% mit der Vorgehensweise, die ich für korrekt gehalten hätte. Korrekt wäre es gewesen, schnellstmöglich einen aBPT einzuberufen, korrekt wäre es gewesen, das in der Mitte Deutschlands zu machen und zu zeigen, man versucht der Situation gerecht zu werden, über Kassel hätte niemand gestritten. Korrekt wäre es gewesen, wenigstens so zu tun, als habe man erkannt, dass man gerade auf dünnem Eis Schlittschuh fährt, aber stattdessen kam eine Entscheidung nach der anderen, die ich nicht nachvollziehen konnte und für jeweils einen Affront gehalten habe und ja auch der Umgang mit Bomber und Moligate, gehören zu den Dingen, die mich Motivation gekostet haben. Es gibt in der Partei anscheinend halt keine Mehrheiten für solche Aktionen und falls doch, so ist das eben nicht mehr die Partei in die ich eingetreten bin und ich muss mir überlegen, wie ich damit umgehe. ich behaupte mitnichten, dass Bombergate die Wahl verloren hat, aber es hat ganz sicher viele Mitglieder (die) Motivation gekostet.

Und btw. immer dieses Reden von progressivem Programm und Menschenbild, so lange man das nicht mit ganz konkreten Beispielen füllt sind es nur Worte auf dem Bingozettel.

Jetzt sind wir da, wo viele auch gerne bleiben möchten, bei unter zwei Prozent, einem Ergebnis, dass einer Nischenpartei, die sich nur um Internet kümmert, auch gut ansteht. Ganz ehrlich, mich interessiert das nicht. Ich sag ja nicht mit Müntefering, dass Opposition Mist ist, aber sicher keine Chance auf fünf Prozent haben, das ist echter Mist. Das interessiert mich auch nicht. Wenn wir uns nur für unsere eigenen Probleme interessieren, und nicht mehr für die von deutlich mehr Menschen, dann können wir es einfach aufgeben. Dieses #reclaimyournetzpartei halte ich für so ziemlich das Blödeste, was uns passieren kann. Wenn wir das durchziehen, dann gibt es uns bald nicht mehr, und das zu Recht.

Herrlich, es wird unterstellt viele wollten bei unter 2% bleiben und obendrein wird #reclaimyournetzpartei (was ich für meinen Teil nie benutzt habe) auch noch dermaßen wörtlich genommen, dass die Schwarte kracht.
1. für die 2% möchte ich dringend Belege haben
2. Ich sehe #reclaimyournetzpartei nicht wörtlich. Ich kenne niemanden, der komplett zurück will zur ausschließlichen Netzpartei und so es diese Leute gibt, sind sie eine verschwindend geringe Minderheit. Was ich aber sehe, sind Mitglieder, die nicht wollen, dass die Deutungshoheit dieser Partei am linken äußeren Rand liegt, that’s all.

Ich habe mir zwar in den letzten Tagen Twitterpause auferlegt, aber das war nur das, was ich nach außen kommuniziert habe. Ich habe nebenbei trotzdem Twitter gelesen, mich nur gezwungen, nichts zu faven, nichts zu retweeten, mich nirgends einzumischen. Ich war scheinbar nicht da, und habe mitgelesen. Und es war erschreckend. Vollhonks, die Norbert Hense angreifen, weil er für die Grünen kommunal angetreten ist. Etwas, was wir nie ausgeschlossen haben. Die gleichen Idioten, die dazu aufgerufen haben, keinen Wahlkampf zu machen, die überall herumgegröhlt haben, sie hätten DIE PARTEI gewählt, und damit deutlich gezeigt haben, dass ihnen die Piraten scheißegal sind, griffen einen missliebigen Piraten an, weil er bei den Grünen auf einer Liste stand? Ja, das ist exakt so dumm, wie es klingt.

Oh, wunderbar, Beschimpfungen soweit das Auge reicht, bin mal gespannt, wann diejenigen, die in den letzten Monaten zur Mäßigung aufgerufen haben, bis sie heiser waren, unter dem Artikel kommentieren. Das mit Norbert hense habe ich nicht mitbekommen, kann er gerne machen. Aber ob es Vollhonks sind um die es da geht, dazu müsste ich wissen, wer da involviert war und ob sich die Gruppen wirklich, wie unterstellt, so deutlich ähneln.
Aber kommen wir zum Mythos „die Piraten sind mir scheißegal“, wenn sie das wären, teile ich nicht mit, dass ich anders gewählt habe sondern tue das und schweige. Ob sie anders gewählt haben, man weiß es nicht und warum teilen sie es mit? Warum gibt es #keinhandschlag ? Das nennt sich Protest, lieber Holger. Das sind Menschen, die nicht damit einverstanden sind, was in der Partei passiert und dass sie nicht ausgetreten sind zeigt, dass es ihnen wichtig ist, das zu verändern. Aber stempel du mal ruhig alle zu Idioten ab, des befriedet sicher die Zukunft der Partei.

Oder die hämischen Stimmen, die davon sprachen, dass dieses Ergebnis verdient wäre, die das Ergebnis, zu dem sie am meisten beigetragen haben, natürlich Anne anlasteten, deren Verhalten exakt NULL öffentliches Interesse bekommen hätte, wenn Piraten es nicht gewesen wären, die die ganze Nummer immer und immer wieder aufgekocht hätten.

Es schwang bei mir 0 Häme mit, als ich das sagte, das war mein bitterer Ernst und mir tat das Ergebnis ganz besonders weh. Für mich war die Kommunalwahl die wichtigste Wahl der letzten 5 Jahre.
Und zu Anne lies mal etwas weiter oben.

Ich sag ganz offen, ich habe auf diese Leute keinen Bock mehr. Mir ist meine Lebenszeit echt zu schade, als dass ich mit politisch nicht satisfaktionsfähigen Leuten darüber diskutieren will, ob „Extremismus“ ein Begriff ist, mit dem man politische Diskussionen betreiben kann. Nein, ist er nicht. Die eine Seite des Hufeisens will ein versponnenes sozialistisches Paradies, die andere Seite will Ausschwitz. Das ist NICHT dasselbe. Wer das nicht blickt, der ist einfach der Politik nicht mächtig. Ja, das klingt arrogant, aber ich habe einfach keinen Bock mehr auf den Scheiß.

Ja, das ist arrogant, das habe ich euch mehrfach erklärt.

Ich habe keinen Bock mehr, als Linksfascho beschimpft zu werden, ich habe keinen Bock mehr, als Helfer der NPD bezeichnet zu werden, wenn ich darum bitte, die Begriffe dieser Arschlöcher nicht unreflektiert in heiklen Diskussionen zu nutzen. Wenn ihr von diesen Diskussionen so wenig Ahnung habt, dass ihr für die sicherlich oft schrecklichen Bombardierungen der Alliierten den Nazis „Massenmord“ nachplappert, dann zeigt das nur, dass ihr bei solchen Diskussionen einfach die Fresse halten solltet. Ihr kennt diesen Spruch von Nuhr, der ist ansonsten ja auch kein geistiger Hochleister, aber sein Spruch passt.

So wenig Bock wie die Piraten vor dir, die als Nazis, Maskus, Sexisten etc. abgestempelt wurden? So wenig Bock wie ich dem man vorgeworfen hat, den Rechten zu helfen, ja? Ich habe auch versucht, euch zu erklären, dass ich es nicht Massenmord genannt habe, dass ich aber ein Problem damit habe, es nicht so zu nennen, weil Krieg für mich immer Mord ist. Aber mach du mal, immer schön den anderen sagen „Fresse halten“, das hilft auch ganz bestimmt.

Die Aluhutträger, die von linker Unterwanderung sprechen, sollen sich auf die Montagsdemos trollen oder zur AfD, dahin, wo sie hingehören. Ich habe da keinen Nerv mehr. Werde mit diesen Leuten nicht mehr diskutieren, werde ihre Kommentare in den Spam verschieben, sie auf Twitter blocken. Ist einfach eine Sache des Selbstschutzes. Niemand hat diese Partei unterwandert. Sie zeigte eine Zeit lang das Gesicht einer progressiven Partei, die für die Fragen der Zukunft besser geeignet war, als der Rest der Politik. Sie zeigt in ihrem Programm immer noch diese Idee von einem Projekt, von einer besseren Welt. Natürlich hat das Linke angezogen, denen geht es schon immer um eine bessere Welt. Wir haben euch nicht unterwandert. Wir sind Piraten, weil wir genau dieses Programm großartig finden.

Oh, weitere Ausgrenzungen, es wird immer bunter, alle die nicht deiner Meinung sind > da ist die Tür, bravo!
Und noch mal zum Mitschreiben, es dürften sich ca. 90% oder mehr Mitglieder in dieser Partei finden, die dem linken Spektrum zuzuordnen sind, wenn man diese Verortung denn vornehmen will. ich habe das mit der linken Unterwanderung nicht gelesen, aber auch da gilt dann relativ sicher wieder > gemeint ist nicht links, sondern links außen.

Ich ziehe aus meinen Überlegungen meine Konsequenzen. Ich werde mich weniger engagieren, ich werde weniger investieren und mich auf das konzentrieren, was mir Spaß macht. Ich werde nicht nach Halle fahren, weil mir die Kraft fehlt. Weil ich mir weder den Hass noch die Streitereien geben will. Ich werde bis Halle meine Beauftragung als stellvertretender Pressesprecher des Landesverbandes NRW behalten, und dann auf die Ergebnisse reagieren. Wird sich die „Wirwollenfürimmer2%“-Fraktion mit ihrer unpolitischen Scheiße durchsetzen, werde ich mich im LV nicht mehr engagieren und Piratenarbeit auf die Unterstützung unserer Mandatsträger vor Ort reduzieren. Ich werde weiterhin schreiben und diskutieren, aber nicht mehr mit der faktenkritischen Empöreria. Wird Halle sich für einen BuVo entscheiden, der das bunte linksliberale Piratenprojekt wiederaufweckt, dann bin ich dabei. Dann zählt auf mich.

Hass und Streitereien im Blog verteilen und dann davor weglaufen? Puh, harter Tobak. unpolitische Scheiße? Das hatte ich die Tage schon mal, andere Diskussionen diskreditieren, weil man die politische Dimension einer Diskussion nicht erkennt oder ausblendet. Oder was genau meintest du mit unpolitischer Scheiße? Wer legt fest, was Politik ist?
Zum bunten linksliberalen Projekt will ich dir sagen, es ist nicht tot, es lotet nur gerade seine Grenzen aus.

Dezentral – eine der beliebtesten Piratenforderungen – jetzt selbst machen!

Der Bundesvorsitzende der Piratenpartei Thorsten @insdeX Wirth bekennt sich klar zu einer bestimmten „Peergroup“ innerhalb derPiratenpartei und findet das ganz normal. Die IT-Nerds, das Herz der Partei, deren Beitrag sich in den letzten Jahren bis zum #Orgastreik zunehmend auf „stille“ Arbeit im Hintergrund beschränkte, tat er – in welchem Zusammenhang auch immer – als „ersetzbar“ ab.

Unbedachte Äußerungen wie diese kamen mitten in der bislang wohl tiefsten Krise der Piraten, die die Partei spaltete wie kaum ein Gate zuvor, nicht nur vom Vorstandsvorsitzenden, sondern auch von anderen Mitgliedern des BuVo. Nicht gerade beeindruckendes Krisenmanagement, ebenso wenig wie das gesamte Handling des #Bombergate von so ziemlich allen echten oder gefühlten Partei-Eliten.

Die Landesverbände der Piratenpartei mit Anzahl der aktuell stimmberechtigten Mitglieder. Dunkel: haben sich vom #Bombergate distanziert

Während die Krise weitgehend abseits der von Piraten längst gelangweilten bis angewiderten Öffentlichkeit vor sich hin brannte, habe ich zunächst auf der NRW-Mailingliste vom 1. März („Was wollen wir erreichen?“), Feedback über diese Krise eingeholt und mir ein paar Gedanken dazu gemacht. Welche Faktoren haben sie ausgelöst oder trugen dazu bei, sie derart ausufern zu lassen? Außer den üblichen Verdächtigen jetzt, den Empörungs-Radikalinskis  und den kleinen Pressesprecherchen, die in jedem Piraten schlummern. Und ist es möglich, daran etwas zu ändern? Oder hat die „Zeit“ recht, wenn sie unter der Überschrift „Eine Partei stirbt“ schreibt, #Bombergate und #Orgastreik hätten „eine beispiellose Kettenreaktion ausgelöst, die zusammen mit anderen eskalierenden chronischen Problemen die einst hoffnungsvolle Partei an den Rand ihrer Existenz getrieben hat. (…) Es gibt, ja es kann in dieser Partei niemanden geben, der die alten Konflikte löst. Weil es dazu Autorität bräuchte und Strukturen, Entscheidungen und Vertrauen. In den mittlerweile acht Jahren seit ihrer Gründung haben die Piraten sich Autorität und Strukturen verweigert, Entscheidungen unmöglich gemacht, und Vertrauen zerstört.“

Nun ist es bei Weitem nicht das erste Mal, dass ich mir derlei Gedanken mache, denn ich habe kein Interesse, vor den (konzeptionellen) Schwächen der Piratenpartei die Augen zu verschließen. Ebenso wenig wie vor der tiefen Schlucht, die bei uns vielfach zwischen Anspruch und Wirklichkeit klafft.

Um die Bugs zeitnah zu fixen, die die Piraten in diese Lage gebracht haben, wurde von verschiedener Seite ein Sonderparteitag ins Gespräch gebracht.

Nicht vergessen: Die Piraten hatten dieses Jahr bereits einen Parteitag. Der BuVo könnte den nächsten qua Satzung theoretisch bis Ende 2015 aufschieben.

Genau das wollten die Piraten eigentlich nie: Ihre Stimme an der Urne abgeben und danach das Feld für „ewig und drei Tage“ den Eliten überlassen!

Mein Kollege MdL Dietmar Schulz (NRW) hat dazu nach alter Väter Sitte eine Unterschriftenliste im Wiki angelegt. Die dümpelte lange bei etwa 140 Zeichnern vor sich hin, kletterte nach der einen oder anderen „Enthüllung“ ein Mal auf knapp über 200. Seither sind schon wieder 25 abgesprungen.

So wird das nichts.

Hier mal ein Modell, wie man dieser Forderung mehr Nachdruck verleihen und zugleich die Phrase vom „Neuen Politikstil“ endlich mal mit Leben füllen könnte:

Das Zauberwort heißt „dezentraler Parteitag“

Als Alternative oder Ergänzung digitaler online-Beteiligung („Ständige Mitgliederversammlung“ SMV und dergleichen) sind seit jeher dezentrale Parteiversammlungen im Gespräch. Michele Marsching und ich hatten in unserer Zeit im Landesvorstand bereits fest geplant, ein solches Modell bei einem Landesparteitag zu testen, als uns die vorgezogene Landtagswahl „dazwischen kam“. In letzter Zeit ist die Arbeit an dieser Beteiligungsform fast eingeschlafen. Unter anderem wegen Bedenken über die Anfechtbarkeit von Abstimmungen und Wahlen auf solchen Veranstaltungen. Und auf Bundesebene natürlich auch, weil die „Platzhirsche“ der etablierten BPT-Orga solche Vorhaben bislang erfolgreich blockierten. Immerhin hat der Landesverband Berlin bei seinem letzten Parteitag ertmals einen Testlauf dafür auf die Beine gestellt.

Rein zum Experiment würde es reichen, sich beispielsweise beim nächsten Parteitag des LV NRW vom 05. bis 06. 04. 2014 in Bielefeld „dazu zu schalten“. Sogar auf Crew-/Stammtischebene könnte man sich zum „Stream kucken“ im normalen Lokal treffen oder so. Auf der Ebene der Landesverbände, oder vielleicht schon in größeren Kreisverbänden, könnte man die Beteiligung sogar formal aufziehen. Mit lokaler Akkreditierung, und Versammlungsleitung, und Wortbeiträgen aus den dezentralen Satelliten und all so was. Und sei es nur eine Grußadresse!

Ist ja nur’n Test! Piratiges Mandat! Kann nicht so schwer sein!

Auf diese Weise ließen sich zwar keine formal bindenden Beschlüsse fassen – aber es spricht nichts dagegen, eine dezentrale „Willensbekundung“ zahlreicher Piraten bundesweit zu organisieren. Beispielsweise um dem Wunsch nach einem zeitnahen Sonderparteitag Nachdruck zu verleihen. Um den Bundesvorsitzenden nachdrücklich vor Augen zu führen, dass er sich in diesem Amt um mehr als nur eine einzige „Peergroup“ zu kümmern hat, würde es schon reichen, wenn sich vielleicht so 700 Piraten auf einer solchen dezentralen Veranstaltung laut und öffentlichkeitswirksam für einen baldigen BPT stark machten. Das wären rund zehn Prozent aller stimmberechtigten Piraten.

Zugleich hätte die Nummer einiges an PR-Potenzial: Die Piraten würden mal wieder unter Beweis stellen, dass sie was gebacken kriegen, was von keiner der Altparteien in der Form zu erwarten ist.

Und damit wäre eine solche Veranstaltung auch zugleich ein Vorteil statt einer Belastung für den Kommunalwahlkampf.

Ich bin überzeugt: Mit einer solchen dezentralen Parteiversammlung könnten die Piraten beweisen, dass das sie noch nicht völlig tot sind. Dass sie bessere Ideen haben als die Altparteien. Dass ihre Annahmen nicht alle falsch sind. Dass sie noch zu großen demokratischen Anstrengungen fähig sind. Mit einem Wort:

Sie könnten die Leiche dieser Partei wiederbeleben und die Zombieapokalypse endlich einleiten.

Wie NRW-Grüne gegen Piraten punkten wollen … … so jedenfalls nicht.

Dieser Kommentar nimmt Bezug auf den beinahe gleichnamigen Artikel auf rp-online:

http://nachrichten.rp-online.de/politik/wie-nrw-gruene-gegen-piraten-punkten-wollen-1.2536094

Matthi Bolte schreibt, den Piraten fehle ein „ideologischer Wertekompass“.

Meiner Ansicht nach hätte er der Piratenpartei kaum ein größeres Kompliment machen können. Die Mehrheit der Piraten möchte nämlich ausdrücklich Sachpolitik und keine ideologische Politik betreiben – frei nach dem Motto: wir sind nicht links, wir sind nicht rechts, wir sind vernunftgeleitet!

Ideologische Konzepte stehen einer an sachlichen Erwägungen ausgerichteten Politik entgegen – siehe auch http://wiki.piratenpartei.de/Benutzer:Logos#meine_politische_Haltung, 2. Absatz

Weiter meint Hr. Bolte, der PP „sei es gelungen, das Image der Mitmachpartei, … für sich zu vereinnahmen“. Hier unterliegt er einem elementaren Irrtum: wir wollen und haben kein „Image vereinnahmt“, sondern wir sind DIE Mitmachpartei. Und womöglich mehr, als es die Grünen je waren:

Während die Grünen heute nach 30 Jahren weiter denn je von ihrem eigenen Anspruch nach Basisdemokratie entfernt sind, hat es die PP innerhalb weniger Jahre geschafft, mit der Entwicklung und Einführung eines LiquidDemocracy-Tools wie LiquidFeedback diesen Anspruch auch umzusetzen. Darüber hinaus stehen den Piraten dank Internet, Piratenwiki, Mumble-Konferenzen, email-Verteilerlisten und vor allem entsprechender Strukturen mehr Mitarbeit- und Einflußmöglichkeiten zur Verfügung, als sie die Grünen wohl je besaßen. Darum:

Nein, Hr. Bolte, es geht nicht um Image, sondern um Fakten!

Alsdann scheint Hr. Bolte ein paar Dinge durcheinandergebracht zu haben – anders lassen sich seine deplazierten Vorwürfe kaum erklären: angeblich ähnele der Freiheitsbegriff der Piraten dem der FDP – dabei ist kaum eine Partei bei den Piraten „verhasster“ als die FDP. Zwar ist die Piratenpartei infolge des hohen Wertes, den sie dem Gut „Freiheit“ beimisst (wie übrigens unser Grundgesetz ebenso) liberal eingestellt, aber ganz sicher nicht wirtschaftsliberal. Dann wird’s richtig krude: den Piraten wird eine „hemmungslose Aufgabe des Urheberrechtes“ unterstellt. Abgesehen davon, dass das eine hemmungslose Übertreibung darstellt (die Piraten treten mitnichten für eine Aufgabe, sondern eine Überarbeitung des Urheberrechts ein – das hätte auch Hr. Bolte wissen können, wenn er sich denn nur einmal der Mühe unterzogen hätte, das Programm der PP hinreichend aufmerksam zu lesen) wäre es interessant zu erfahren, wo Hr. Bolte zu erkennen glaubt, dass die FDP für Gleiches eintritt – denn in deren Nähe hat er die Piraten ja unmittelbar zuvor gestellt. Wenn Hr. Bolte die doch recht komplexe Thematik erfasst hätte und es ihm wirklich um die [Interessen der] jungen Kreativen (warum nur die Jungen? Sind die alten Kreativen Hr. Bolte nichts wert?) gehen würde, dann hätte er nicht das Urheberrecht thematisiert, sondern das grobe Ungleichgewicht zwischen Verwertungsgesellschaften und Kreativen zuungunsten der Letztgenannten. Fakt ist doch, dass in den vergangen Jahren das Urheberrecht in einer Weise immer weiter verschärft wurde, welche die gesetzliche Pflicht nach Verhältnismäßigkeit nicht mehr erkennen lässt und die Kreativen (sowohl junge wie alte) dennoch nicht mehr an den Gewinnen ihrer Produkte partizipieren!

Außerdem hofft Hr. Bolte, dass der Stern der Piraten schnell sinken möge. Eine Haltung, die mehr über ihn aussagt, als ihm lieb sein kann.

Sozusagen als Kontrapunkt möchte Hr. Bolte meine Sichtweise darlegen (viele Piraten, die ich kenne, sehen das ähnlich): Wir Piraten engagieren uns nicht deswegen, weil wir es so toll finden, uns die Freizeit mit Politik um die Ohren zu schlagen, ohne das wir dafür je eine finanzielle Vergütung erwarten könnten, sondern aus einem Leidensdruck heraus!

So viele Dinge laufen in diesem Staat fundamental falsch, sogar bei den allergrundlegendsten Dingen wie den Bürgerrechten, die immer mehr beschädigt werden. Mein Anliegen ist es, am Abbau dieser Missstände mitzuarbeiten. Wenn es anderen Parteien gelänge, wie z.B. den Grünen, das wirklich umzusetzen, wofür die Piraten im Interesse der Gesellschaft eintreten, dann würde ich ihm ein „Halleluja“ zurufen, mich für Sie (die Grünen) bzw. mit uns allen freuen und hätte gar kein Problem damit, wenn die Piratenpartei verschwindet, weil mangels grundlegender Misstände kein Bedarf mehr für unser Korrektiv besteht. DAS ist eine Haltung im Sinne der Gesellschaft, während die Boltes da doch viel kleinkarierter um nicht zu sagen egoistischer (=>individueller, sic!) erscheint.

Womit sich der Kreis schließt: während es den meisten Piraten (ich kann nicht für Alle sprechen, dafür sind die Piraten viel zu heterogen) um die Sache geht und wir durch unserer Mitwirken den Staat zu einem Besseren mitgestalten wollen, sind Andere in ihrem eigenen „ideologischen Wertekompass“ gefangen und wünschen ausgerechnet Denen, die programmtisch den Grünen noch am ähnlichsten (und somit ein potentieller Mitstreiter in der Sache) sind, ein schnelles Sinken.

Danke, Hr. Bolte, für diese tiefen Einblicke ihre Verfasstheit. Wie weit ist die unter anderen Grünen verbreitet? Um eine Einzelmeinung kann es sich dabei nicht handeln, gab doch ausgerechnet einer der „Spitzenpolitiker“ der Grünen, Fr. Künast, „zum besten“, die Piraten müssen „resozialisiert werden“ http://www.tagesspiegel.de/politik/wahlen-2011/ein-brief-der-piratenpartei-an-renate-kuenast/4578590.html. Dies bringt nicht nur die maßlose (bzw. hemmungslose, sic!) und unberechtigte Arroganz gewisser Grüner zum Ausdruck, sondern ist bezogen auf ihre eigene Historie (die der Grünen) ein trauriges Beispiel dessen, wie eine ehemalige Bewegung (die sachlich jede Menge Gründe für Protest besaß!) in die gleichen – euphemistisch formuliert – „miesen Verhaltensweisen“ verfällt, wie die Derjenigen, gegen die sie angetreten sind. Ein Trauerspiel. Authentizität sind anders aus, Hr. Bolte. Kein Wunder, dass dann [auch] den Grünen die Wähler weglaufen.

Abschlussbemerkung/Zitate:

Sachlich angemessen vs. Ideologie: „Prüft alles und das Gute behaltet“ (1.Thes. 5,21)

„Politik, die nicht zum Ziel hat, das Leben der Menschen menschlicher zu machen,
soll sich zum Teufel scheren, egal, ob sie rot oder schwarz oder grün ist!“
JOHANNES Rau, ehem. Bundespräsident

 

Logos, Pirat

http://wiki.piratenpartei.de/Benutzer:Logos

Ein paar Richtigstellungen und ein Versprechen – Mein Kommentar beim Spiegel

Hallo,

vielen Dank, dass ihr so ambitioniert diskutiert hier. Das zeigt, dass durchaus Interesse daran besteht, was die Piraten so tun. Es zeigt aber vor allem, dass politisches Interesse besteht und politisches Interesse sollte in diesem Land dringend gestärkt werden!

Ich möchte vorab mal etwas richtig stellen:
1. ich kenne aktuell keine sozialliberale Partei im Bundestag, lasse mich aber gerne begründet, vom Gegenteil überzeugen.

2. Die Piraten spielen nicht SPD, denn das würde bedeuten, sich nicht darum zu scheren, was der Bürger will. Und da überall verlautbart wird, es gebe einen Linksruck bei den Piraten, Links sein ist ohnehin nichts, was man der SPD vorwerfen könnte.

3. Das BGE ist keine(!) linke Forderung! Das BGE ist eine liberale Forderung. Wenn man mit wirklich Linken spricht, dann heißt links zu sein, Arbeit für alle zu fordern, notfalls dafür die Stunden aller herunter zu fahren, bei vollem Lohnausgleich selbstverständlich. Ich gebe zu, ich mag diese Idee, aber sie ist nicht realisierbar, denn der Fortschritt soll ja gerade Arbeitskraft einsparen. Das Problem beim Fortschritt aber ist, es partizipieren nur wenige, der Rest bleibt außen vor und trotz der Tatsache, dass gerade „nur“ 3 Millionen Arbeitslose gefeiert werden, bei fein frisierten Zahlen, selbstverständlich, wird die Trendkurve nicht weiter nach unten zeigen, sondern im Gegenteil, langfristig noch weiter nach oben.
BGE-Befürworter, zu denen ich mich zähle, nehmen also eine Vollbeschäftigung als eine Illusion an. wenn etwas diskutiert werden sollte, dann zunächst mal, ob Vollbeschäftigung eine Illusion ist.

So viel zu den Richtigstellungen und hier nun mein Versprechen:
Ich werde jeden Antrag, der als solcher zu erkennen ist, also kein „ich will Freibier“ oder ähnliches leeres Gejohle, bearbeiten und zwar in der Form, dass ich ihn in die jeweilige LQFB-Instanz weiter leite. Versprechen kann ich das aktuell aber nur für NRW und Bund, denn dort habe ich Konten. Alles was Ländersache außerhalb NRW ist, werde ich gerne an entsprechende Piraten in den jeweiligen Ländern weiter leiten. Ihr müsst dabei euren Namen nicht nennen, aber es wäre auch nicht falsch. Der Antrag enthält im besten Fall die Instanz in der er anzusiedeln ist, also Bund oder das entsprechende Bundesland, die Kategorie zb: Bildungspolitik, eine Forderung und eine Begründung.
Wenn ich einen Antrag bekomme, der ausreichend gestaltet ist, kippe ich den direkt in die Instanz ein, wenn er nicht ausreichend gestaltet ist, werde ich versuchen, die restlichen Elemente hinzu zu fügen und ihn dann einzustellen.

Warum mache ich dieses Angebot?
Ich bin der Piratenpartei beigetreten, weil ich in ihr in erster Linie eine Bürgerrechtspartei sehe. Sie besteht zu einem großen Teil aus Menschen, die die Schnauze voll hatten von der Bevormundung und den Entscheidungen über die Köpfe der Bürger hinweg. Ich persönlich bin angetreten, um die Bürger wieder in den Mittelpunkt der Politik zu stellen und das bedeutet für mich eben auch, dass ich nach Wegen suche, den Bürger besser einzubinden. Diese Möglichkeit sehe ich mit diesem Versprechen.
Ich bin LQFB-Befürworter, weil dieses Tool in letzter Konsequenz bedeuten muss, dass der Bürger ein Antragsrecht hat. Das entspricht meiner Auffassung von LQFB, das ist das Ziel, das ich ganz persönlich damit erreichen möchte. Aktuell ist LQFB aber eher beta und für diese Zwecke noch nicht geöffnet. Ich selber habe eine Instanz für Düsseldorf beantragt und will genau dieses Ziel damit verfolgen, sobald wir in Düsseldorf dafür bereit sind, also den Bürger besser einbinden. Das hängt natürlich in erster Linie davon ab, ob denn der Bürger bereit ist, sich einzubringen und das hier ist ein Testballon, sozusagen.
Also, wer will kann mir einen Antrag überreichen, per Mail ( kai.schmalenbach@piratenpartei-nrw.de ) oder in meinem Blog, in den ich den Kommentar unter http://blog.it-luemmel.de/2010/11/ein-paar-richt…beim-spiegel-2/ ‎ nun kopiere.
Dort stehe ich auch gerne Rede und Antwort zu Fragen und Meinungen zu diesem Kommentar. Anzumerken bleibt nur, dass ich berufstätig bin und sich deswegen eine Antwort durchaus mal etwas hinziehen kann. Ich bin aber gewillt, mich auf viel Arbeit einzulassen, was aber davon abhängt, ob überhaupt Interesse besteht und wie groß dieses Interesse ist.

Gruß
Kai Schmalenbach

Zum Originalkommentar: http://tinyurl.com/3xu3tgc

Abgefahrene Ereignisse bei den NRW-Piraten

In den letzten Wochen war ich oft damit beschäftigt, mit einer Hand voll Piraten an etwas zu arbeiten, dem wir irgendwann den Namen Reboot verpasst haben. Ein Paket aus einer neuen Satzung, einer neuen Finanzordnung und einem Regelwerk als Ersatz für die Crewordnung.
Warum haben wir das getan? Warum haben wir dermaßen viel Arbeit und ja, es war sehr viel Arbeit, auf uns genommen?
Ich denke, die Motivation im Team war nicht durchgehend 100% identisch, aber es gab einen gemeinsamen zentralen Punkt im Team, der uns zusammenführte, der Streit um die Strukturierung in NRW. Ich mag das nicht aufwärmen, aber es dürfte beinahe allen Piraten als Crew vs KV-Diskussion in NRW bekannt sein. Diesen Streit waren wir angetreten, mit einem Kompromiss zu beenden, das war das erklärte Ziel und dafür haben wir wirklich einiges getan.
Wir haben versucht, es von allen Seiten zu betrachten, wir haben kontrovers diskutiert und auch schon mal gestritten, haben Zugeständnisse gemacht, die uns allen nicht so richtig passten und wir haben sogar explizit ein Loch im Regelwerk belassen, das vorher von anderen als Möglichkeit für einen „Hack“ umher geisterte.
Wir haben unsere Ergebnisse veröffentlicht und zur Diskussion gestellt und explizit um Meinungsäußerung und Anregungen auf Mailingliste und im Liquid Feedback gebeten und uns danach abermals hingesetzt und alles gegen die Meinungen der Diskussionsteilnehmer überprüft und auch verbessert.
Anschließend haben wir noch daran gearbeitet, das Paket auf dem LPT positiv zu verkaufen und es letztlich auf dem LPT zur Abstimmung gestellt.
Ich will es kurz machen, es hat nicht gereicht. Unser Paket hat nicht überzeugt. Zwar gab es für die beiden vorgestellten Pakete eine Mehrheit, aber eben keine 2/3-Mehrheit und so frustrierend das in dem Moment gewesen sein mag, es war gut so!
Ich glaube nach wie vor, dass eine andere Konstellation auf dem LPT uns für beide Pakete die notwendige 2/3-Mehrheit beschert hätte, immerhin waren nur 120 Leute vor Ort, aber wie wir es auch von den Wahlen her kennen, war das alles entscheidende Element, die Nichtwähler, also die, die nicht zum LPT angereist sind. Zu den Leuten, die keine Zeit hatten, gesellten sich nämlich dieses mal explizit auch Leute, die der Diskussion überdrüssig waren bzw. sind, denn das Thema zieht sich nun schon deutlich zu lange hin.
Wir sind also mit unserem Versuch gescheitert und zwar auf ganzer Linie. Nicht nur, dass die beiden Hauptelemente abgelehnt wurden, wir haben auch alles andere komplett zurück gezogen. Wir haben es nicht geschafft, den LPT von unserer Idee zu überzeugen und auch hier wieder der Hinweis, das war gut so.
Im weiteren Verlauf kamen die Anträge N von Olaf und plötzlich stand fast das gesamte Reboot-Team am Mikro und zwar nicht um die Anträge in der Luft zu zerreißen aus Frust, sondern um einer nach dem anderen zu sagen, dass die Anträge sehr gute Ideen bieten, leider aber Fehler haben. Kurz darauf bin ich zur Bühne hoch und habe Olaf gebeten, das alles zurück zu ziehen und sich uns für einen gemeinsamen Entwurf anzuschließen, da wir es für sehr gut möglich hielten, dass die Kombination aus seinen und unseren Ideen eine deutlich breitere Basis finden könnte. Olaf ist dem nachgekommen und hat damit, zu dem Zeitpunkt noch nicht ersichtlich, etwas besonderes angestoßen.
In der Folge scheiterten die Anträge der PG-Satzung ebenso und diese tat dann etwas erstaunliches. Sie kündigte an, alle Anträge zurück ziehen und sich mit Olaf und uns an den Tisch zu setzen, um gemeinsam etwas auszuarbeiten.
Das wirkte wie ein Befreiungsschlag, es lag fortan allen die Erkenntnis vor, dass es nicht möglich sein würde, die Probleme des LV-NRW zu lösen, wenn man nicht gemeinschaftlich bereit wäre, gemeinsam Kompromisse zu erarbeiten und so entstand gestern Abend eine Gruppe, die diese Erkenntnis teilt und nun bereit ist, der jeweilig anderen Seite, Zugeständnisse zu machen und ich bin zum ersten Mal seit langer Zeit wieder guter Dinge, was die Piraten in NRW betrifft. Da liegt zwar ein langer Weg vor uns, aber dieser „failed LPT“ könnte tatsächlich das beste gewesen sein, was uns passieren konnte.

Philip hat auch was dazu geschrieben

Nachtrag: Positiv ist unser Fail übrigens, weil es eine Gruppe zurück gelassen hätte, die so gar nicht mit unserem Vorschlag übereinstimmte. Erst jetzt haben wir die Möglichkeit deutlich mehr Leute ins Boot zu holen.

„Alles Trolle!“ als Ausweg?

schon lange stören mich an der Piratenpartei 2 Dinge sehr. Zum Einen ist es die Empfehlung an den Diskussionspartner, doch die Partei zu verlassen, zum Anderen ist es die Brandmarkung anderer als Troll.
Lese ich eine solche Empfehlung von der einen Person an die andere, dann beklage ich das zumeist umgehend auf der entsprechenden Liste, denn dem eigenen Parteikollegen das zu empfehlen geht gar nicht. Der Absender beansprucht nämlich in dem Moment für sich, zu wissen, wer in die Partei gehört und wer nicht. Eine Partei und schon gar nicht die Piratenpartei, ist aber keine homogene Masse, sondern ein extrem durchmischter Haufen von einzelnen sehr individuellen Menschen. gerade in der Piratenpartei finden sich Menschen zusammen, die unterschiedlicher kaum sein konnten. Zwar ist meine Theorie, entgegen dem Spruch „Wir sind nicht rechts, wir sind nicht links, wir sind vorne“, immer noch, dass der Kern der Piraten im sozialliberalen Spektrum liegt, aber auch das ist breit gefächert und vor allem gibt es, das sollte man nicht vergessen so viele politische Themen, auch abseits einer solchen Einordnung, dass eine große Deckungsgleichheit durch alle Themenbereiche schlicht nicht zu erwarten ist.
Es ist also im hohen Maße anmaßend, zu glauben, man könne als einzelner feststellen, dass ein Anderer nicht in die Partei gehört.

Dazu muss ich feststellen, dass ich nicht mal so recht die Motivation hinter einer solchen Aussage erkennen kann. Warum empfiehlt man jemandem so etwas? Ist es nur Bequemlichkeit, um weiteren Diskussionen mit dem gegenüber aus dem Wege zu gehen? Ist es Größenwahn, zu glauben, man könne da für alle sprechen, gepaart mit dem Bedürfnis, auch alle anderen vor diesen Diskussionen zu schützen?
Ich weiß es nicht. Was ich weiß, ich mag solche Aussagen überhaupt nicht.

Kommen wir zu den Trollen und damit zum größeren Phänomen innerhalb der Piratenpartei. Man sollte meinen, die Piratenpartei sei Netzaffin und gesegnet mit Leuten, die wissen wie die Kommunikation im Netz läuft. Man sollte meinen, die Mitglieder seien souverän im Umgang mit Mailinglisten und sie wüssten, dass es zur Not besser ist, einen Filter zu konfigurieren, als sich ewig mit Leuten herum zu schlagen, zu denen man schlicht nicht kompatibel ist – weit gefehlt! Es wird pauschal mit dem Begriff Troll um sich geworfen:
http://twitter.com/veloc1ty/status/26753533128
(Anmerkung ich bin ausdrücklich der Meinung, dass Alex im vorliegenden Fall gute Arbeit geleistet hat)

Aber was ist denn überhaupt ein Troll? Ich sollte diesen Artikel an der Stelle beenden und mich darüber amüsieren, welche Erklärungsversuche dazu kommen, aber geschenkt.
Sicher, es gibt Trolle, es gibt Leute die überall herumtrollen und alle anderen Beteiligten nur nerven. Über diese Leute herrscht eine große Einigkeit, dass sie zu dieser Gruppe zählen und zwar durch alle Lager. (sucht mal nach Zitterwolf und Antville) Es gibt auch Leute, die legen sich einen 2. anonymen Account in Foren, oder auf Mailinglisten an, um explizit zu trollen, just for fun.

Das Problem ist, bei den Piraten trifft diese Definition eher nicht zu, denn der Troll ist hier kein Absenderproblem, sondern vermutlich in 99% der Fälle ein Empfängerproblem. Der Begriff Troll wird regelmäßig missbraucht, um Diskussionen aus dem Weg zu gehen. Er wird zweckentfremdet für Diskussionen der „härteren Gangart“. Man will sich schlicht nicht die Mühe machen, sich der Diskussion zu stellen und man benutzt den „Trollfaktor“ als Ausrede dafür, wichtige Informationsquellen nicht zu verfolgen.
Dabei ist z.B. das Gejammer um die Mailinglisten absolut kontraproduktiv. Man stimmt neue Mitglieder darauf ein, dass die Mailinglisten nicht zu gebrauchen sind und diese folgen den Ansagen dann auch beim erstbesten Anzeichen von „ruppiger Diskussionskultur“
http://twitter.com/schmelle2/status/26549501930
Das ist sehr schade, denn wenn die, die an einem normalen Ton interessiert sind, das Feld räumen, dann ist nicht damit zu rechnen, dass der Wert der Liste sich verbessert. Stattdessen beherrschen dann z.B. Leute das Geschehen, die ausgetreten sind und nur noch nachtreten.

Andersherum wir ein Schuh daraus. Wenn dort gute Diskussionen geführt werden und das Niveau hoch gehalten wird und weiterhin die tatsächlichen Trollereien ignoriert werden, verbessert sich das Klima automatisch und der Mehrwert der Liste steigt deutlich.

Die Frage ist also, warum geben wir uns den angeblichen Trollen geschlagen, statt das Heft selber in die Hand zu nehmen? Und warum benutzen wir den Begriff Troll so inflationär? Um sachdienliche Hinweise wird gebeten?

Ich möchte übrigens an dieser Stelle explizit noch mal die NRW-ML der Piraten bewerben! Tragt euch da ein, diskutiert mit und fangt nicht bei jeder Gelegenheit, sobald der Ton etwas rauer wird, an zu flennen, sondern mischt euch ein und bestimmt den Ton selber.

Zustand innerhalb der Piratenpartei – (k)ein Einzelfall

ohne viele Worte, hier eine Mail aus einer Liste:

Hallo Mitpiraten,

nach der Klage eines Piraten gegen den Start des Liquid Feedback-Systems
erließ das Bundesschiedsgericht, geleitet von dem extrem aktiven Piraten
Stephan Urbach, eine einstweilige Verfügung das System nicht zu starten.
Danach ergoss sich ein wahrer Shitstorm für Stephan – der soweit ging,
dass Piraten ihn am Telefon terrorisierten. Mittlerweile gibt es im Wiki
eine Solidaritätsseits für Stephan:
http://wiki.piratenpartei.de/Solidaritaet-vorstaende-herrurbach

Soweit ist dies sicherlich allen bekannt.

Ich möchte privat noch etwas hinzufügen – ich mache mich damit
vermutlich nicht beliebt, aber das ist mir herzlich egal. Ich habe keine
Ahnung ob der Shitstorm gegen Stephan noch anhält – ich hoffe aber
ehrlich, dass das NICHT der Fall ist.

Ich schäme mich für jeden einzelnen Piraten der es gewagt hat, Stephan
zu mobben. Wir treten ein für den Rechtsstaat für Transparenz und
staatliche Ehrlichkeit – und dann hinterfragen einzelne die
Unabhängigkeit der Gerichte?
Ganz abgesehen davon, dass das Terrorisieren einzelner zur Durchsetzung
politischer Ziele ganz sicher NICHT auf die Aktivitätskarte eines
Piraten gehört.

Pfui. Pfui über jeden der Stephan so behandelt hat, über jeden der dies
unterstützt. Ihr solltet euch fragen ob ihr in der richtigen Partei seid
– ob ihr überhaupt weit genug seid um in einer Partei aktiv zu werden.
Macht ihr das demnächst auch mit Piraten die anders abstimmen? Oder mit
Piraten die eine andere Meinung vertreten? Mobbt ihr andersdenkende so
lange bis sie austreten oder aufgeben? Oder sollten wir Polizeischutz
für Schiedsrichter beantragen?

Über die einstweilige Verfügung mag man unterschiedlicher Meinung sein,
über die Klage sowieso – aber einzelne Piraten derart zu behandeln, wie
dies mit Stephan geschah ist UNTER ALLER SAU.

Wir haben in dieser Partei eine Diskussionskultur die … nicht gut ist.
Einzelne brüllen alles andere nieder, eine sachliche Diskussion in einer
größeren Gruppe ist – wie u.A. auch Bingen gezeigt hat und diese
Maillingliste jeden Tag demonstriert – so gut wie unmöglich. Das
Verhalten der Terrrorpiraten gegen Stephan ist mMn aber eine neue
Qualität – und eine von der ich hoffe, dass wir sie nie wieder sehen
werden.

Ich habe absolut kein Verständnis für Terrorpiraten – und ich hoffe
ehrlich, dass es für jeden einzelnen ein Nachspiel geben wird.

Ich bin in weiten Teilen doch erstaunt, welchen Bodensatz diese Partei mit sich bringt.
Ich bin überhaupt kein Fan der Klage von Herrn Thiesen und ich habe mich über die Entscheidung des Schiedsgerichts ebenfalls nicht gefreut, aber ein derartiger Umgang mit einer solchen Entscheidung, fördert doch deutlich zu Tage, mit welchen Problemen diese junge Partei zu kämpfen hat.

Ganz oben auf der Fahne der Partei steht Freiheit und beinahe noch darüber stehen Dinge, wie „informiert euch“ und „wir wollen Politik auf der Basis von Fachwissen machen“
Angesichts solcher Ziele wirkt dieser Vorgang noch mal deutlich befremdlicher und ich möchte alle, die sich am Shitstorm und/oder dem Mobbing an Herrn Uhrbach beteiligt haben, deutlich den Austritt aus der Partei nahe legen, denn wenn die Piraten es irgendwann schaffen sollten, ihre Ziele zu verinnerlichen, sind diese Leute doch deutlich fehlplatziert in der Partei. Ich empfehle, als Ausgleich für den Verlust der Mitgliedschaft, den Eintritt in einen Dackelclub oder ein Engagement in der katholischen Kirche.